Montag, 10. August 2020

FV44

Samstag, 08.08.
Nachdem wir am Vorabend von Kirsten und Tormod einige gute Tipps für die weitere Reise bekommen hatten, starteten wir heute bei angenehmen Temperaturen gen Südwesten, in Richtung Küste. Auch Uwe Wegner, ein Bekannter vom Hu-Treffen (Horizonts Unlimited), den wir später besuchten, hatte uns unbedingt die Strecke über die FV44 ans Herz gelegt. Die Strecke war ein erneutes Highlight unserer Reise. Landschaftlich wieder anders als die Tage zuvor, fuhren wir zunächst durch den Magma-Geo-Nationalpark, einer Landschaft, geprägt von riesigen Gesteinsformationen direkt in Küstenumgebung, bei dem Kurven fahren nicht zu kurz kam. Mit Worten kann man unsere Gefühle beim Durchqueren dieser eindrucksvollen Umgebung kaum beschreiben. 


Irgendwo in the middle of nowhere machten wir ne Kaffepause an einem kleinen, beschaulichen  Fischerhafen. Alles super ruhig, nur das Meer hörte man rauschen. Ein kleines Fischerboot entlud gerade seinen Fang. Lauter großer Krebse in Reusen. 


Ein Deutscher stieg aus seinem Womo aus und verweilte kurz bei uns, meinte dann: “was gibt es schöneres als Motorrad zu fahren...“ Wir kennen die Antwort... Motorradfahren in Norwegen!

Die Route verlief weiter durch diese imposante Landschaft, aber mit all unseren Foto-Stopps kann man trotzdem das Erlebte nicht so wirklich festhalten.
Irgendwann am Nachmittag kam der kleine Hunger und wir legten eine Pause bei einem Pizza-Bäcker on the road ein. Dort trafen wir zufällig Tormod und Kerstin wieder, samt ihrer Goldwing mit Anhänger. 

Sie meinten der weitere Streckenverlauf würde noch besser. Wie wahr... wieder herrliche Landschaft und ein wahres Kurvenfeuerwerk. Zwischendurch ein „Korkenziehertunnel“,der die Straße im Kreisel durch einen Berg nach unten führte. Einfach unbeschreiblich diese Landschaft!

Gegen Abend erreichten wir dann Uwe, einen Motorradfahrer, den wir von diversen HorizonsUnlimited - Treffen kannten. Abends haben wir bei Wein und Bier draußen gesessen und über unsere Reisen, Land und Leute gesprochen. Er ist vor über 10 Jahren nach Norwegen ausgewandert und besitzt 40 km nördlich von Kristiansand irgendwo im Nirgendwo Haus, landschaftlich wunderschön direkt neben einem See gelegen. 


Das Haus ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen. Gezeltet haben wir gegenüber auf der Wiese, direkt am See. Morgens gabs dann bei ihm Kaffee und Spiegeleier mit Speck.

Nachdem der Siggi ihm dann professionell noch ein paar Kabel an seiner African Twin zusammengebraten hat, haben wir unsere Tour zur Tags zuvor gebuchten Fähre nach Kristiansand fortgesetzt.

Die ca. dreistündige Überfahrt verlief glücklicherweise bei ruhiger See, sodass der Katamaran nur wenig schaukelte und wir die K*tüten glücklicherweise nicht brauchten.

Bei der Einreise nach Dänemark mussten wir erstmals auf unserer Reise kurz den Personalausweis zücken, wurden aber sodann direkt durchgewunken. 

In Aalborg haben wir dann am Abend einen First-Class Campground gefunden.

Ich wollte noch kurz im Supermarkt (Sonntagabend!) etwas zu essen kaufen fahren, wurde aber bei der Ausfahrt von einer Frau angehalten, die mir ihre Essensvorräte (Vino Rosso, Käse...usw.) schenken wollte, da sie diese nicht mehr benötige. Wie sich später herausstellte, hatte ihr Mann vor ein paar Tagen auf der Fähre einen Herzinfarkt erlitten und war mitten auf dem Ozean direkt von einem Helikopter in ein Krankenhaus gebracht worden. Sie war mit ihrem Sohn quasi hier auf dem Campingplatz untergekommen und wollte die Sachen einfach loswerden.

Kann aber auch sein, dass wir so mitleiderregend aussahen, denn just heute morgen kam ein dänischer Zeltnachbar bei uns vorbei und spendierte uns bei diesen sommerlichen Temperaturen schon eiskaltes Bier, das wir auch gerade verzehren....

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