Donnerstag, 6. August 2020

Ein grandioser Tag

Nach den letzen Tagen, wo uns wetterbedingt etwas die Sicht auf die wunderschöne Landschaft vermiest wurde, heute Morgen zu allererst ein Blick aus unserer Hütte: Wolkenverhangener Himmel! Na bravo, kann das denn wahr sein? Wir machten das Beste draus. Also nochmals in die Koje. Gegen 8:00h sind wir dann doch aufgestanden und haben in aller Ruhe gefrühstückt und uns reisefertig gemacht. Dann noch einmal ein Blick nach oben. Immer noch ziemlich viel Wolken... Kajo entschied sich ohne Regenkombi zu fahren, ich mit. Direkt vor uns lag das Hochplateau Sognefjellet, über das wir unbedingt fahren wollten. Je höher wir kamen, desto verhangener und diesiger wurde die Luft. Schließlich regnete es wieder, so dass wir die grandiose Landschaft und die kurvenreiche Strecke nicht so wirklich genießen konnten. 

Schließlich, auf der anderen Seite des Berges klarte es immer mehr auf und wir konten tolle Fotos mal “ohne Sonnenschein“ machen. 
Auf unserm Weg zum nächsten Hochplateau, dem Aurlandfjellet, passierten wir wieder etliche Tunnel, der längste heute  11 km und 2 Fähren, die wir wiedermal just in time unmittelbar vor Ablegen erreichten. Was die Landschaft betrifft, dachten wir einige Male, schöner geht nimmer. Auch hierbei wurden wir jedes Mal eines besseren belehrt. Traumhafte Fjorde, Flüsse und Seen umgeben von beeindruckenden Bergen.

Eigentlich viel zu schade um weiterzufahren. Da wir auch den kleinen Hunger verspürten, legten wir eine Rast auf einer kleinen parkähnlichen Fläche an einem Tümpel im Örtchen Laerdalsoyri ein. 


Also Kochgeschirr raus und die letzten Reserven in den Topf. Auf der Straße neben uns fuhr eine Tenere mit deutschem Kennzeichen erst runter, dann wieder hoch. Kajo winkte ihm,  darauf bog er zu uns ein. Er klappte sein Visier hoch, kurzes Hallo, dann rief Kajo: hey, Dich kenn ich doch, du bist doch Erik Peters! Er war es wirklich...Erik Peters ist ein unter Motorradreisenden sehr bekannter Weltreisender und Reisejournalist, der viele Bücher und Videos veröffentlicht hat. Wir sprachen über unsere bisherige Tour und auch seine. Auch sein aktuelles Reiseziel ist das Nordkap, wo er allerdings schon mehrfach war. Erst im Januar dieses Jahres musste er eine Expedition dorthin wetterbedingt abbrechen. Wir luden ihn noch ein, zu einem bescheidenen Dinner und nem Kaffee, er hatte aber leider keine Zeit, da er seine Tagesetappe noch schaffen wollte. Jedenfalls für uns ein Highligt, ihn mal persönlich getroffen zu haben. 

Nach unserer Pause gings dann gerade Wegs zum Einstieg in das Aurlandfjellet, einem Hochplatteau mit phänomenalen Ausblicken. Normalerweise würde man statt dieser Passstraße den - man kann es kaum fassen - 24,5 km langen Tunnel unterhalb des Platous nehmen um nach Aurland zu kommen... Wie viel schöner war dann doch diese kurvenübersähte schmale Straße. Mopedtechnisch sehr anspruchsvoll! Wir haben das dann noch getoppt, indem wir ne Schotterpiste zum Gipfel genommen haben, den wir aber wegen eines blockierenden Schneefeldes nicht ganz erreicht haben. Aussichtstechnisches Highlight war die Plattform am Stegastein. Der absolute Hammer...


Mittlerweile war es nach 18:00Uhr und wir beschlossen uns nach einer Bleibe für die Nacht umzusehen.  Wir fanden eine kleine Hütte  auf einem Campground in Gudvangen, direkt neben einem riesigen Felsmassiv mit etlichen Wasserfällen. Auf dem Platz checkte zur gleichen Zeit auch ein junges Paar aus Bayern mit einem Tesla ein. Der Typ vom Camingplatz wies ihnen ein Plätzchen zu, auf dem der Fahrer sich prompt festfuhr... Und dann baute man ein kleines Zelt auf... Wie verückt ist doch die Welt... Einen Tesla fahren für über 100.000€ und dann offensichtlich kein Geld mehr für ne kleine Hütte...oder aber die beiden suchten das Abenteuer... 


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