Sonntag, 25. September 2022

Ungarn-Slowakei-Österreich

Heute ist Sonntag, der 25.09.2022 und wir sind in Österreich  im Gasthaus „Zur Traube“ in Grein an der Donau.

Vor wenigen Tagen haben wir am frühen Morgen bei etwas nachlassendem Regen Rumänien verlassen 

und sind über die super ausgebaute Autobahn A1 quasi nonstop bis nach Budapest gefahren. Eigentlich war der Plan, noch die Transalpina, eine sehr bekannte, knapp 150 km lange Strecke von Nord nach Süd durch die rumänischen Karpaten zu fahren. Wegen der Wetterverhältnisse konnten wir diesen Plan aber nicht in die Tat umsetzen.

In Ungarn haben wir im Randbezirk, ca. 5 Kilometer östlich der Hauptstadt Budapest via Booking.com ein Hotel im typischen „Ostblockstyle“ bezogen. Die Zimmer waren aber soweit in Ordnung, die Rezeption besetzt. Der freundliche Mitarbeiter hat uns zudem noch noch mit Tipps für die („kostenlose Nutzung des ÖPNV“ mit der Tram“) für den Besuch der Innenstadt versorgt (wir würden ja hier niemals verraten, dass wir mangels ungarischer Münzen und Scheine „schwarz“ gefahren sind…)

Pferdefuß bei diesem Hotel war allerdings, dass das Restaurant bzw. der Speisesaal anderweitig genutzt wurde und es insofern auch kein Frühstück geben sollte. Grund war die Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen:innen (ist das jetzt richtig gegendert? 🤡)

Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit der Tram sind wir dann in Downtown ausgestiegen und entlang der Donau flaniert, haben tolle Fotos geschossen, 







fürstlich diniert (u.A. Ungarische Gullaschsuppe) 



und sind im Zickzack durch die lebhafte Metropole geschlendert. Gegen 11 waren wir dann wieder im Hotel und haben uns bei angenehmen Temperaturen auf den Plastikstühlen vor der Hütte noch eine Pulle Tinto von unserer Notreserve aus dem Motorradkoffer gegönnt. Die (Wasser-)Gläser hat uns die freundliche Lady an der Rezeption zur Verfügung gestellt.

Am nächsten Morgen haben wir dann an gleicher Stelle (unter kritischer Beobachtung anwesender Ukrainerinnen) unseren benzinbetriebenen Kocher für die Kaffeezubereitung genutzt und in der aufgehenden Sonne unsere letzten Brot-, Käse- und Marmeladenvorräte verzehrt! 


Das Leben ist einfach schön! Die Ukrainerinnen hatten jeweils abgepackte Frühstückstüten und durften das Kaffeeangebot im Hotel nutzen. 

Hervorzuheben ist, dass in Ungarn die Straßen und auch die Randstreifen entlang der Straßen in einem absolut sauberen Zustand sind. So haben wir jede Menge (offensichtlich ausländische) Menschen mit Freischneidern und Rasenmähern bei der Pflege gesehen. Das sieht zwar alles sehr sauber aus, aber hat der Victor Orban dabei auch an die Bienen, Vögel und anderes Getier gedacht, die diese Randstreifen ansonsten möglicherweise zum Leben und Nisten brauchen…?

An der Tanke hat der Orban ein ganz eigenes System entwickelt:

Der angepriesene Preis außen an der Tanke suggeriert einen absolut niedrigen Preis für Benzin. An der Zapfsäule wird jedoch ein höhere Preis ausgewiesen, der nur von Ausländern bezahlt werden muss! Ungarn:innen bekommen „Rabatt“ und zahlen lediglich den niedrigen Preis.

Ein ähnliches System mit 2 verschiedenen Preisen gibt es wohl auch in Rumänien, jedoch wurde uns dort der „Rabatt“ an der Kasse aber automatisch gewährt! 

Da sieht man an kleinem Beispiel wie Orban der EU zeigt, wie „Ungarn First“ funktioniert! 

Bei uns in D gibt es keinen Rabatt (mehr), dafür wird bei uns noch einiges (CO2-Steuer etc.) obendrauf gesattelt! Aktuell lag der Spritpreis in Rumänien bei 1,35€ in Ungarn bei 1,18€ (1,64€ für Ausländer). Zum Vergleich lag der Preis in 🇩🇪 bei 1,83€.

Soviel zur Preisgestaltung in einem einheitlichen Europa.

Ziel für diesen Tag war eigentlich Wien. Die Tour verlief am Schluss zwangsweise mit einem kleinen Schlenker durch die Slowakei, da laut Navi ansonsten in Österreich eine Vignette hätte erworben werden müssen.

Ein guter Bekannter und Freund ist kürzlich aus der Eifel in die Nähe von Wien umgezogen. Der Siggi hat den Jochen dann telefonisch kontaktiert und so wir haben wir bei ihm zuhause einen Spontanbesuch eingelegt. Da er gesundheitlich angeschlagen war, haben wir natürlich versucht, etwas Unterstützung zu leisten. Dann kamen noch Gerhard und Karl (Angehörige von Jochen) hinzu. Anschließend sind wir dann alle zusammen mit Franziska, der Frau von Gerhard, in einen sehr schönen Gasthof zum Abendessen gefahren. 


Dort hatte Karl uns zuvor auch schon ein Zimmer für die Nacht organisiert. Insgesamt haben wir dort gemeinsam einen sehr schönen Abend verbracht und neben der ausgezeichneten Küche auch noch eine Brautentführung miterleben dürfen! 



Ein ganz herzliches Dankeschön nochmals an die Vier!

Die Nacht war leider nicht so toll… Unsere Zimmer waren zwar perfekt, lagen aber leider direkt über dem Raum, in dem bis ca. halb vier in der Nacht bei äußerst lauter Mucke ein Vierzigster gefeiert wurde… Selbst Ohrstöpsel aus zusammengeknüddelten Tempos brachten da nix.

Heute Morgen (Sonntag) sind wir dann nach einem ausgezeichneten Frühstück zu Lisa und Sebastian in der Nähe von Amstetten aufgebrochen. Die Tour führte südlich an Wien vorbei, weiter über eine schöne Strecke am „Kalten Kuchel“ 

zum Stift Lilienfeld, weiter über Mariazell 




und schließlich über reichlich Kurven und Höhenmeter nach Amstetten. Mit Lisa und Sebastian 

hatten wir vor 2 Jahren weite Teile unsere Nordkaptour zusammen gefahren. Beide waren heute bei den Großeltern zu Gast und auch hier wurden wir sehr herzlich willkommen geheißen und haben einen wunderschönen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, sowie später noch einer Jause (Abendbrot) genossen!


Über das Wiedersehen haben wir uns alle sehr gefreut und Gesprächsstoff gab es reichlich. Die Lisa hat wirklich äußerst liebevolle und herzliche Großeltern! Auch für diesen schönen Nachmittag nochmals vielen lieben Dank 😊 .



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen