Donnerstag, 15. September 2022

Albanien



Heute ist Donnerstag, der 15.9.2022 und wir sind mittlerweile in Nordalbanien angekommen. Gerade sitzen wir bei bestem Essen, Bier und nem leider unaussprechlichen Nationalschnaps Albaniens. Das Ganze für nen „Appel und en Ei“ gemessen an den zuhause üblichen Preisen, in angenehmem Ambiente. 


Während wir hier so sitzen, zieht gerade ein Schäfer mit seiner Herde am „Hotel“ vorbei und in der anderen Richtung kommt ein Bauer mit Pferd und Heuwagen vorbeigezogen! Dazu ruft der Muezin vom Moscheedach zum Abendgebet. Wir haben leider nicht verstanden, was er konkret meinte…

Gestern haben wir die Nacht in einem Motel bei Irvana direkt im Zentrum von Dubrovnik verbracht. 

Die Traumstrasse entlang der kroatischen Küste von Split bis Dubrovnik war gespickt von Kurven in einem stetigen Auf und Ab mit einem herrlichen Panorama von Meer und traumhaften Buchten zur Rechten. Abends haben wir dann noch die „Old town“ besichtigt! Das war ein wirkliches Erlebnis, die Altstadt ist sozusagen ein Open-Air Museum!



Old Town von Dubrovnik


Im Hafen von Dubrovnik lag abends dieses Kreuzfahrtschiff, nur 200m davon entfernt befand sich unsere Unterkunft mitten im Zentrum.







Ein Highlight unserer heutigen Tour war auch die sehr schöne und kurvenreiche Straße nach Kotzur, einem sehr touristischen Hafenstädtchen in Montenegro, das wir noch am Vormittag erreichten. 

Unzählige Stellen, die man für einen Fotokalender hätte verwenden können. Im Hafen haben wir uns dann für ein paar Minuten in den Schatten gesetzt bei Temperaturen über 30 Grad. Da vernahmen wir in Eifeler Dialekt die an uns gerichtete Frage: „ wo kot ihr dann her“? Ein junges Pärchen aus Blankenheim hatte es auch in die Stadt verschlagen, allerdings nicht mim Moped, sondern mit der Aida. Die - und der Kreuzfahrtdampfer von gestern in Dubrovnik lagen dort nämlich auch vor Anker.

Unsere weitere Tour führte dann ins Hinterland von Montenegro, das an sehr vielen Stellen mit Müll verunstaltet ist. 



Auch wird überall irgendetwas abartiges verbrannt. Überall riecht es so, als wenn Altreifen oder altes Motoröl verbrannt wurde. Das wird auch auf albanischer Seite dann nicht besser. Wenn Greta das wüsste…
Die Grenze nach Albanien konnten wir dann übrigens ungeprüft passieren, beim Übertritt nach Montenegro mussten wir den Perso und Fahrzeugpapiere zücken. Dort standen wir auch ca. 45 Minuten bei brütender Hitze in der Schlange.
Ach ja, irgendjemand müsste vielleicht mal unserem grünen Witschafts-Robert einen Tipp geben… Den billigsten Sprit gab es auf unserer Tour bislang in Montenegro für 1,26€/L. Vielleicht kann er dort ja was Energie für uns einkaufen. Der Sprit ist übrigens bisher überall günstiger als zuhause. Am teuersten haben wir bisher im Allgäu getankt für 2,23€/L.

Heute ist Freitag, der 16.09. und wir haben ein Wetterproblem. „Der“ hat für heute und morgen sintflutartigen Regen und heftige Gewitter vorausgesagt. Das Weiterfahren ist zu nass und zu gefährlich, im Hotel bleiben ist aber auch keine Option, da voll ausgebucht. Also wieder aufgesattelt und doch weitergefahren… Schon bei der Abfahrt begann es leicht zu regnen. Nach ca. 40 Kilometern feinster Berg- und Kurvenstrecke erreichten wir dann das Städtchen Puke, in dem wir uns ein schmuckes Guesthouse buchen konnten.
Wir waren noch kurz auf‘n Kaffee im Städtchen, haben uns dann aber wegen heftigem Regen und sinkenden Temperaturen auf die Bude verzogen. 


Die Leute hier und vor allem unser Gastgeber sind sehr nett. Vorhin gab‘s nen Schnaps und gerade eben ein Riesenteller mit Bio-Weintrauben aus seinem Garten für uns…



Schauen wir mal wie‘s weitergeht…

Heute, Sonntag den 18.9.22 sind wir nach einer 2-tägigen Regenpause wieder on Tour. 

Unser Host in Puke/Albanien war ein überaus freundlicher und hilfsbereiter Mensch, der, obwohl wir aufgrund der Sprachbarrieren nicht verbal miteinander kommunizieren konnten, dennoch auf einer Wellenlänge mit uns war. So hat er uns mehrmals mit frischen Bioweintrauben und Pflaumen aus seinem Garten beglückt. Bezüglich der Sprachbarrieren hat er kurzerhand seine Tochter angerufen und der Siggi hat ihr auf feinstem Englisch versucht, die Situation zu erklären, dass wir zu der bereits gebuchten Nacht wetterbedingt noch eine Verlängerung benötigen. Nach einigem Hin und Her stellte sich dann aber heraus, dass die Tochter in Nürnberg arbeitet und besser Deutsch als Englisch spricht. Problem gelöst!

In einer Regenpause sind wir morgens durchs Städtchen gewandert, haben  ein paar Kaffee getrunken und den muslimischen Friedhof besucht. Selbst dort lag überall Plastikmüll herum. 








Zu guter letzt haben wir dann noch in einem kleinen lokalen „Restaurant“ für kleines Geld diniert.
115 Lek = 1€




Bei dieser Dorfrunde ist uns aufgefallen, dass es hier in Albanien eine sehr hohe Population an freilaufenden Hunden und Katzen gibt. 


Außerdem sind die Albaner, die wir getroffen haben sehr hilfsbereite und freundliche Menschen, das kann man wirklich nicht anders sagen!!!

Die heutige 230 Kilometertour führte uns über kleine Straßen ins Tal Valbone mit einer wahnsinnigen Kulisse an umliegenden Bergen. Nach dem Regen der vergangenen Tage war die Straße teilweise in einem sehr schlechten Zustand mit Erdrutschen und Wasserläufen. Hinzu kamen noch die unzähligen Schlaglöcher, vergleichbar mit Kratern. Überall musste man auch mit Felsbrocken und Schotterkies, vor allem in Kurven rechnen. Jedenfalls brauchten wir aufgrund dieser Situation keinen von uns ansonsten sehr geschätzten Zusatz-Offroaf-Trail mehr.










Beim Grenzübertritt von Albanien zum Kosovo mussten wir die Plastikkarte mit den elektronischen Euros zücken. Unsere mitgeführte grüne Versicherungskarte reicht dort nicht aus, so waren 10€ für eine KFZ-Versicherung fällig…
Hinter der Grenze dann ein anderes Bild. Bis auf die Berge (Alpen?) sieht alles sehr ähnlich aus wie bei uns zu Hause. Die Straßen sind zumindest auf unserer bisherigen Strecke um Welten besser als in Albanien. Auch liegt deutlich weniger Müll in der Umgebung herum. Überhaupt sieht es hier sehr westlich aus. Das wird noch dadurch unterstrichen, dass hier „einseitig“ (wie in Montenegro übrigens auch) seit langer Zeit der Euro eingeführt wurde. Beide Länder haben keine eigene Landeswährung, der Euro wird laut Wikipedia de facto aber als solche behandelt.

Jetzt sind wir in Peje, Kosovo im schmucken Hotel „Antik“ eingekehrt und kommen gerade vom sehr leckeren Dinner zurück. Auch hier überaus freundliche Menschen! 

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