Sonntag, 19. Juli 2020

Unerwarteter Besuch bei den Hells Angels Litauen

Hier schreibt der Siggi:

Die Sonne lacht uns schon früh am Morgen an. Nach einem XXL-Frühstück bei Arunas und Elena, unseren Gastgebern der B&B-Unterkunft, starten wir gegen 09:30 Uhr mit Kurs Nord-West Richtung Kurische Nehrung. Unsere Route führt uns auf schnurgeraden Straßen, nahe der russischen Föderation Kalingrad durch dünnbesiedelte Wälder und landwirtschaftliche Flächen. Nach 150 Km und gefühlten 3 Kürvchen erreichen wir die Fähre in Klaipedo, mit der wir nach etwas Wartezeit auf die Landzunge übersetzen. Die Nehrung ist eine Halbinsel, mit der Landanbindung im Süden auf russischer Seite. Es ist ein touristisch stark genutztes Naturschutzgebiet, dass gerade am Wochenende und bei Temperaturen nahe 30 Grad als Badeinsel genutzt wird.Nach einem kurzen Stop die Meldung von Kajo über Headset: "Housten, wir haben ein Problem!" Sein Moped springt nicht mehr an. Null Anzeige im Display der Instrumentenanzeige. Batterie defekt. Na bravo, Samstag, 17:00 Uhr auf einer Insel... Über Notstart via Powerbank schaffen wir es auf letzter Rille bis zur Fähre. Dort spricht Kajo einen litauischen Biker an, der sogar deutsch spricht und uns zu helfen bereit ist. Wieder auf Landseite führt er einige Telefonate und erwähnt so nebenbei dass er Präsident eines Motorrad-Clubs ist und das jetzt bereits halb Klaipedo von unserem Problem weiß und wir uns keine Sorgen machen sollen. Wir quälen uns unter seiner Führung zum örtlichen Harley-Dealer, der natürlich schon geschlossen hat. Binnen kurzer Zeit erscheinen dort der Chef sowie etliche Kuttenträger der 81er Litauen (auch Hells Angles genannt) samt mehrerer bildhübscher Sozias. Die Jungs helfen uns mit Werkzeug weiter und besorgen uns ne Adresse, wo wir die Batterie kriegen, da die fette Harley-Baterie leider nicht passt. Ein Supermarkt, kaum zu fassen, hat die identische Batterie noch ein eiziges Mal im Regal...Der Rest war dann kein Problem mehr. Zum Schluss gab's noch ein Bier mit den Jungs. Mittlerweile ist es 19:00Uhr und wir beschließen, uns ein Hotel in der Stadt zu suchen. Fehlanzeige. Irgendein Festival in der Stadt. Also weiter Richtung Nord-Ost. Auch auf der Strecke keine Unterkunft zu finden. Auch kein Campingplatz weit und breit. Nach viel Geländeritt durch losen Schotter, Sand, Matsch und tiefe Treckerspuren schlagen wir unsere Zelte schließlich im Halbdunkel in einer Waldlichtung auf. Ach ja, den Tinto gab's dann heute doch wieder. Der Abend klang dann irgendwann gemütlich, aber doch unter erschwerten Bedingungen aus: Mückenplage!

1 Kommentar:

  1. Liest sich sehr Abenteuerlich😎.. Macht weiter so und passt auf euch auf👍

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