Mittwoch, 22. Juli 2020

Resümee Polen und Baltikum

Mittwoch, 22.07.2020
Hier schreibt der Siggi:
Heute Morgen galt es für uns früh “raus aus den Federn“ unserer bequemen Hotelbetten, denn wir wollten die Fähre nach Helsinki nicht verpassen. Auf eben jener haben wir das bisher Erlebte in Polen und den 3 baltischen Staaten mal kurz zusammengefasst.
Erstes Thema, Gastfreundlichkeit: Da gilt für alle vier Länder das Gleiche. Wir sind überall freundlich empfangen worden, nirgendwo haben wir auch nur irgendwelche Vorbehalte uns deutschen Moped-Touristen gegenüber verspürt. Highlight war die Hilfe bei unserer Panne in Litauen, wo wir die Hilfsbereitschaft eines litauischen Motorrad-Kollegen und sogar der Hells Angels erfahren durften. 
Zweites Thema, Verkehr, Straßen und Mopedfeeling: Hier muss man etwas differenzieren. In Polen waren wir über weite Strecken auf gut ausgebauten Autobahnen unterwegs, die oft nur wenig befahren waren. Oft sind wir aber auch Landstraßen gefahren, die meist in einem guten Zustand, teilweise aber auch stark frequentiert waren (besonders Gegend um Danzig und Köslin). Immer wieder gab es Baustellen, bei denen zumindest für uns die offizielle Umleitung nicht wirklich erkennbar war. Letzteres war aber für uns kein Problem... wofür fahren wir schließlich Reise-Enduros😉. Das zahlte sich z. B. einmal mehr aus, als wir in den Masuren über 30km  offizielle, nicht gesperrte Straßen (Straßen? Ist wohl das völlig falsche Wort; man könnte es vielleicht eher als Schotter-, Schlamm-, Matschschneisen im Dschungel bezeichnen) geritten sind. Dementsprechend sehen unsere Mopeds seitdem auch aus🌚. Erschwerend hinzu kam während unseres Polen-Aufenthaltes häufig strömender Regen. Insgesamt kann man aber die Straßen für GS'ler als "einbandfrei😉" bezeichnen, will heißen, genügend Kurven und Offroad-Anteil.
In Litauen scheint es nur zwei Wegetypen zu geben... Schnurgerade, oft gut, manchmal naja. Der zweite Typ: Voll Cross!
So ähnlich kann man das auch für Lettland beschreiben. Fährt man von den Hauptverbindungsstraßen ab, landet man meist auf Schotterpisten.
Anders, jedenfalls haben wir das so empfunden, ist das in Estland. Zwar sind auch hier die Straßen schnurgerade, aber im Zustand fast immer gut. Verkehrstechnisch kamen wir in Estland gut voran. Wir sind allerdings hier auch nur die direkte Verbindung zwischen Riga und Tallinn gefahren
3. Thema, Tourismus, Infrastruktur, Besonderheiten:
In Polen fanden wir hier und da noch Ostblock-Verhältnisse wie z. B. an manchen industriellen Anlagen vor. Insgesamt erscheinen die Standards in Polen bezüglich Infrastruktur und Tourismus aber absolut westlich. Touristisch haben wir die Masuren als Highlight empfunden. 
Litauen und Lettland sind eher ländlich ausgerichtet. Abgesehen von den wenigen größeren Städten haben wir kaum Industrie gesehen. Tatsächlich ist es auch nicht einfach dort eine Unterkunft zu finden. Touristisch also eher noch viel Luft nach oben. Aufgefallen sind uns jede Menge Bushaltestellen, sogar mit Busbüdchen in the middle of nowhere. Kein einziges Haus in der Nähe erkennbar. Bemerkt haben wir auch, dass es in den baltischen Ländern offensichtlich so gut wie kein Waldsterben gibt. Jedenfalls ist uns nicht ein kranker Baum begegnet (bitte Greta und FfF informieren)
So richtig von den Socken waren wir aber in Estland, oder besser gesagt in Tallinn, seiner Hauptstadt. Da kann Deutschland sich tatsächlich noch was abschauen. So z. B. das verbriefte Gundrecht auf freies Internet und der freie Öpnv (zumindest in Tallinn). Überhaupt ist man dort gefühlt technisch weiter: In Einkaufszentren ist die Regel, dass man seine Waren an dafür bereitgestellten Terminals selbst einscannt - und selbstverständlich mit Karte bezahlt. Überall gibt es eine Art Sharing für e-Roller und Fahrräder. Code mit der App einscannen und Losfahren. Insgesamt eine wirklich sehr beeindruckende Stadt, auf jeden Fall den freien Tag, den wir uns dort genommen haben, wert. Da sprechen die Bilder der Stadt, wie wir finden, für sich....
In allen Ländern, in Polen wie im Baltikum hatten wir zudem immer, auch noch  im letzten Schlagloch, vollen Ausschlag bei der Mobilverbindung und ein hochperfomantes Netz... Kein Vergleich mit der Eifel.
Wirklich beeindruckend!

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